Infrastrukturprojekt

Vor Projektbeginn war der Vogelsbergkreis bezüglich der bereits vorhandenen Breitbandinfrastruktur ein nahezu weißer Fleck auf der Breitbandlandkarte. Die Bandbreitenversorgung bewegte sich in der weit überwiegenden Zahl der Fälle zwischen 16 Mbit/s und deutlich unter 30 Mbit/s. Dies wirkte sich besonders nachteilig auf die regionalen Unternehmen aus, denen die Teilnahme am zwingend notwendigen schnellen Datenaustausch verwehrt war.

Im Vogelsbergkreis gibt es 19 Städte und Gemeinden mit rund 180 Ortsteilen. Im ländlichen Bereich haben sich aus tradidionellen Standorten ehemals kleiner Handwerksbetriebe heute leistungsfähige Marktteilnehmer mit einer nicht unbedeutenden Anzahl von Mitarbeitern entwickelt, die am nationalen, teilweise sogar internationalen Wettbewerb teilnehmen. Es galt, nicht nur die förmlichen Gewerbegebiete mit Glasfaseranschlüssen zu versorgen, sondern die gleiche Bedeutung haben die Unternehmen in der gewachsenen Besiedlung. Damit wird eine gleichmäßige Versorgung der Gewerbebetriebe innerhalb des Vogelsbergkreises gewährleistet, wobei durch diese Versorgungsmaßnahme die Entstehung eines erneuten Wettbewerbsgefälles auf Landkreisebene infolge mangelnder partieller Breitbandversorgung vermieden wird. Gleichzeitig sollten alle allgemeinbildenden, wie berufsbildenden und Sonderschulen sowohl im Vogelsbergkreis als auch im östlichen Wetteraukreis aus dem BIGO-Geschäftsgebiet als institutionelle Nachfrager mit FttH-Anschlüssen versorgt werden.

Das wesentliche Ziel des Infrastrukturprojektes war die die Schaffung von Glasfaserzugängen auf Gigabit-Niveau (FTTB/H) für Gewerbebetriebe (zumindest für solche, die schon heute tatsächlich Bandbreitenbedarf im Gigabitbereich haben) im Vogelsbergkreis sowie für unterversorgte Schulstandorte im Vogelsbergkreis und im nördlichen und östlichen Wetteraukreis.

Es sollten dabei insgesamt 150 Adressen mit einem direkten Glasfaseranschluss versorg werden. Davon liegen 33 Adressen im Wetteraukreis und 119 Adressen im Vogelsbergkreis. Alle 33 Adressen des Wetteraukreises stellen Schuladressen dar. Im Vogelsbergkreis sollen 34 Schulen und 85 Gewerbebetriebe angeschlosssen werden.

Darüber hinaus ist ein wichtiger Bestandteil die Anregung des eigenwirtschaftlichen, synergetischen Breitbandausbaus in den Gebieten des Vogelsbergkreises, die bisher nur unzureichend oder gar nicht mit zeitgemäßen Internetzugangsmöglichkeiten versorgt sind (u. a. durch Mitverlegung/Eigen-Mitverlegung für einen eigenwirtschaftlichen Ausbau in benachbarten, nicht gefördert ausgebauten Gebieten).

Auf diese Weise wird der ländliche Raum gestärkt. Gewerbebetriebe, Landwirtschaft und Privathaushalte profitieren gleichermaßen: Lebensqualität, Wettbewerbsfähigkeit und die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen gehen unmittelbar mit der Breitbanderschließung in der Fläche einher. Eine zeitgemäße Breitbandinfrastruktur sichert zugleich den Werterhalt des Immobilienbesitzes.

Mit einem symbolischen ersten Spatenstich startete am 23. September 2019 im Gewerbegebiet Gottesrain in Mücke der geförderte Breitbandausbau im Vogelsbergkreis und in Teilen des nördlichen und östlichen Wetteraukreises.















Die letzten Tiefbauarbeiten konnten Ende Oktober 2021 abgeschlossen werden. Anschließend mussten die letzten Trassen noch dokumentiert und bei einigen Hausanschlüssen noch die abschließenden Montagearbeiten erledigt werden.

Das neu geschaffende Netz konnte zum 25.04.2022 endgültig in Betrieb genommen werden. Insgesamt haben mit diesem Projekt 33 Schulen im östlichen Wetteraukreis, 34 Schulen im Vogelsbergkreis und 94 Gewerbeadressen im Vogelsbergkreis eine Glasfaserversorgung erhalten.

Für die Versorgung dieser Adressen wurde ein Betrag in Höhe von 15.187.372,98 € aufgewendet. Durch den Bund wird dieses Projekt voraussichtlich mit 7.593.686,00 € gefördert und aus Landesmitteln werden 4.250.000,00 € erwartet.

 
 
 
 
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